Wir vom Tibet-Zentrum möchten euch in dieser schwierigen Zeit helfen und mit dem unterstützen, was wir am besten können. Wir möchten die Schätze teilen, die wir besitzen, indem wir allen Interessierten den Zugang zum Dharma kostenlos online ermöglichen. Weiterlesen >>
In den folgenden Wochen stellen wir vielerlei Angebote auf unserer Webseite kostenlos zur Verfügung: Vorträge von Khen Rinpoche Geshe Pema Samten und Geshe Palden Öser, Meditationen mit unseren verschiedenen Referenten, wie Oliver Petersen und Michael Schellberg, Yoga-Unterricht mit Martina und vieles mehr.
Gemeinsam können wir etwas bewirken - wir folgen dem Erlass zur Schließung der öffentlichen Räume vorläufig bis zum 18.04.2020 durch die Bundesregierung und die Stadt Hannover und schützen gemeinsam die Gefährdeten in unserer Gesellschaft. Zurzeit kann leider kein Besuch in unserem Tempel erfolgen. Unsere Studiengänge und Vorträge werden nicht ausfallen, sondern per Livestream angeboten.
"Ich wurde gebeten, euch allen, den Studierenden, ein wenig Rat zur aktuellen Situation zu geben: Überall in der Welt ist jetzt diese neue Infektions-Krankheit aufgetreten und bereitet den Menschen große Schwierigkeiten und ernste Probleme. Was sollen wir jetzt tun? Grußwort weiterlesen >>
Darüber vollkommen niedergeschlagen zu sein, hilft nicht weiter. Als Buddhisten sollten wir uns jetzt lieber an die Kadampa-Meister und ihre Überlieferung der Geistesschulung halten, um dort zu finden, wie wir den Pfad zur Befreiung gehen. Wenn wir jetzt auch ans Haus gebunden sind und nicht nach draußen gehen können, finden wir dort viele Hinweise, wie wir schwierige Umstände in den Pfad umwandeln und uns auf die Essenz der Praxis konzentrieren.
Wir können ausgiebig den Tara-Lobpreis rezitieren. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ob und wieviele Menschen nun an der Krankheit sterben werden oder nicht, wie hart es auch kommen mag, wir können angesichts all dieses Leides tiefes Mitgefühl entwickeln. Wir können unsere Praxistexte rezitieren, von Herzen das Mani-Mantra Om Mani Padme Hung sprechen und selbst 100 000 Mani-Mantren ansammeln. Das sollten wir tun. In den Überlieferungen des Buddha gibt es viele Hilfen, und eine davon gegen solche ansteckenden Krankheiten ist die Praxis der Loma Gyönma. Sie ist speziell gegen Epidemien wirksam.
Wir können das Mantra OM PISHA TSI PARNA SCHAWARI SARVA DSALA PRASCHA MANAYE SVAHA ausgiebig rezitieren. Wenn man in seinem eigenen Geist den festen Entschluss fasst: Das soll jetzt mir und anderen helfen! Und es dann mit dieser zuversichtlichen Haltung spricht, wird es mit Sicherheit wirken. Auch wenn man Medizin nimmt, kann man die Wirksamkeit mit geistiger Zuversicht unterstützen. Wenn man sie voller Skepsis und widerwillig nimmt, verhindert das die Entfaltung ihres vollen Potentials. Daher ist die positive Einstellung wichtig. Rezitiert auch vor allem viele Male den Tara-Lobpreis. Unter den vielen Emanationen der Buddhas gibt es einige, die für Heilsaktivität stehen. Insbesondere trifft das auf Tara zu: Eine ihrer vielen Anrufungen lautet: Thin-lä-ma, „Oh Heilsaktivität!“, als die Durchschlagskraft der Buddhas. Sie heißt auch „die Schnelle“, „die Überwinderin“, „Ture“. Genau diese brauchen wir jetzt: schnelle, kraftvolle Heilsaktivität gegen die verheerende Krankheit.
Wenn ihr nun zu Hause bleibt, dann tut dies nicht in dem Gefühl, draußen etwas zu verpassen und sich darüber zu grämen, dass man jetzt nicht seinen gewohnten Tätigkeiten nachgehen kann. Praktiziert vielmehr mit der Gewissheit: Ich schaffe mir Mittel, auch in Zukunft von Krankheiten verschont zu belieben oder auf sie reagieren zu können. Wenn man später an diese Zeit zurückdenkt, wird man sagen können: Ich habe mit meinem Verhalten zum Wohl beigetragen und die Zeit sinnvoll genutzt, Tara praktiziert, Mantren angesammelt und somit viel Verdienst. Ich habe mich dadurch weiterentwickelt, mehr Mitgefühl, mehr Achtsamkeit und Bewusstheit im Geist erzeugt. Das wird im Geist ein Gefühl der Zufriedenheit hinterlassen. Natürlich werden sich auch Skepsis, Zweifel und innerer Widerstand einstellen; ohne diese gäbe es nichts zu praktizieren oder zu überwinden. Sie gehören zu einer echten Praxis dazu. Ich möchte euch eindringlich bitten, diese Praktiken durchzuführen, und immer die Drei Schulungen (ethische Disziplin, Konzentration und Weisheit) zu beherzigen! "
Seit der Antike kennen Buddhisten verschiedene spezielle Rezitationen zur Gefahrenabwehr, bei Krankheit, Hindernissen aller Art und so auch gegen Epidemien. Hier findet ihr eine Auswahl von Texten für die eigene Praxis.
Das Ratana-Sutta
Das Juwelen-Sutra, in Pali als Ratana-Sutta bekannt, von dem auch eine längere Version in Sanskrit existiert, gilt als der wirksamste Rezitationstext (Paritta) gegen Epidemien. Der Legende nach wurde Buddha vom Volk der Licchavis eingeladen, um sie von der bei ihnen in der Hauptstadt Vaishali grassierenden Seuche, bösen Geistern und Hungersnot zu befreien. Der Buddha eilte zu Hilfe. Am Stadttor von Vaishali angekommen, lehrte er Ananda dieses Juwelen-Sutra. Dieser ging mit der Schale des Buddha durch die Stadt, versprengte daraus Wasser und rezitierte dabei die Verse.
Dieses Sutra ist das am meisten rezitierte aller Parittas. Es wurde von König Sena II von Sri Lanka in Gold geprägt, nachdem seine Wirkung offenbar von durchschlagendem Erfolg war. Bei Gefahr durch Seuchen rezitieren die Mönche das Sutra über eine ganze Nacht hindurch in Wechselschicht.
Hier nun der Text, aus dem Pali übersetzt von Nicola Hernádi, und das Layout stammt von der Ehrw. Thubten Kelsang.
Die Texte in der Leseecke sind vom Tibet-Zentrum Hannover kostenlos zum privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt worden. Die gedruckten Hefte können bei uns bestellt werden.
Wenn ihr die PDF-Materialien als Download nützlich findet, zieht es bitte in Erwägung, uns eine Spende dafür zukommen zu lassen. Eure Spende unterstützt die Arbeit des Tibet-Zentrums Hannover.